Solarenergieboom in Schwiegershausen hält an Platz 161 von insgesamt 898 teilnehmenden Ortsteilen in der Solarbundesliga

Hocherfreut zeigten sich Reiner Deichmann und Roland Wittenberg (SPD Schwiegershausen) über die seit Februar 2011 neuerrichteten Solaranlagen in Schwiegershausen. „Damit klettert Schwiegershausen in der bundesweit durchgeführten Solarbundesliga (Ortsteilliga) auf Platz 161 von insgesamt 898 teilnehmenden Ortsteilen. Auf Niedersachsen bezogen liegt Schwiegershausen damit auf Platz 11; berücksichtigt man nur Ortsteile über 1000 Einwohner bedeutet dies sogar Platz Zwei in Niedersachsen“, erläutert Reiner Deichmann.

In der Solarbundesliga (www.solarbundesliga.de) wetteifern deutsche Kommunen darum, wer am meisten Solarstrom- und Solarwärme pro Einwohner installiert hat. Auf Schwiegershäuser Dächern sind derzeit Fotovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 752,21 Kilowatt-Peak (kWp) und 668,4 Quadratmeter Kollektorfläche installiert. Damit ist Schwiegershausen weiterhin Solardorf Nummer Eins im Landkreis Osterode.

2010 wurden in Deutschland mit 7,4 Gigawatt fast doppelt so viele Solaranlagen wie im Vorjahr installiert, was die Bundesregierung dazu veranlasste, die Einspeisevergütung um über 40 Prozent zu reduzieren. Begründet wurde dies hauptsächlich mit einer finanziellen Mehrbelastung. Dazu stellt das Umweltbundesamt in einer Untersuchung aus Februar 2011 folgendes fest: „In den Jahren 2000 bis 2009 sind die Strompreise zwar stark gestiegen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hatte daran jedoch nur einen sehr geringen Anteil. Preis treibend wirkten in erster Linie die Erhöhung der Kosten für Stromerzeugung, Transport und Vertrieb sowie eine höhere Umsatzsteuer.“

„Deutschland könnte nicht nur beim Atomausstieg, sondern auch bei der Einführung der Erneuerbaren Energien eine Vorreiterrolle einnehmen, wenn nicht immer wieder zu Gunsten der Stromkonzerne Hindernisse aufgestellt werden würden“, teilt Roland Wittenberg mit. So hat Schwarz-Gelb im Juli 2010 das EEG verschärft. Die Neuregelung besagt, dass wenn die Solarenergie schneller wächst als von der Regierung gewünscht, die Einspeisevergütung noch schneller abgesengt wird. „Damit verfolgt die Regierung das Ziel, den Umstieg auf erneuerbare Energien nur mit Einverständnis der Stromwirtschaft und ihrer Interessen zu zulassen“, so Wittenberg weiter.

„Eine Energiewende ist aber nur lokal zu erreichen. Der Bürger ist die treibende Kraft beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Das zeigt sich eindeutig auch in Schwiegershausen. Intensiv nachgedacht werden müsse auch über gesetzliche Anreize zum massiven Ausbau dezentraler Stromspeicher bei den Endverbrauchern“, so Wittenberg abschließend.

Schwiegershäuser Dächer
Solaranlagen auf Schwiegershäuser Dächern sind weiter auf dem Vormarsch.